ARRIVO BERLIN
Newsmeldung
12.05.2021
Immer mehr Geflüchtete finden ins (Maler-) Handwerk
„Klare Kante – Das Malerhandwerk ist bunt“ – dafür steht die Marotzke Malerbetrieb GmbH nicht erst seit 2019, als das Projekt ARRIVO BERLIN Servicebüro und Prokurist Philipp Marotzke sich auf einer Veranstaltung trafen. Schnell war ein Beratungsgespräch vereinbart, um rechtliche Rahmenbedingungen, die bei der Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten gelten, zu klären und in Frage kommende finanzielle Fördermöglichkeiten vorzustellen. Schnell konnten über das Partner-Projekt ARRIVO BERLIN Übungswerkstätten auch zwei Praktikanten vermittelt werden.
„Wir hatten schon Erfahrung mit Zugewanderten und freuen uns über jeden, der Interesse an unserem Handwerk hat, egal woher die Leute kommen. Aber es ist super, dass es da eine Beratungsstelle gibt, die uns wirklich gezielt bei den Geflüchteten zur Seite steht,“ sagt Marotzke. Einer der beiden Praktikanten ist seitdem Auszubildender bei der Marotzke Malerbetrieb GmbH.
Um beim Gelingen der Ausbildung zu unterstützen, hat das Servicebüro die Firma an ein weiteres Partner-Projekt des ARRIVO-Verbundes vermittelt: das ARRIVO BERLIN Ausbildungscoaching. Die Coaches stehen den Azubis motivierend mit Rat und Tat zur Seite und organisieren bei Bedarf z.B. Nachhilfe in Mathematik. Inzwischen bildet die Marotzke Malerbetrieb GmbH drei Azubis mit Fluchthintergrund aus, ein vierter ehemaliger Azubi hat die Ausbildung bereits abgeschlossen und ist nun als Geselle bei der Firma beschäftigt.
Herausforderungen dank Unterstützung meistern
Die Ma.C.H. GmbH – Berliner Malermeister-Fachbetrieb – hatte sich bereits Ende 2018 an das Servicebüro gewandt. Ihr Azubi Zabi H. im 2. Lehrjahr war als unbegleiteter Minderjähriger aus Afghanistan geflohen. Bisher wurde er durch die Jugendhilfe unterstützt, nun mit 20 Jahren musste er sich selbst kümmern. Das Servicebüro vermittelte ihm einen Mentor, um bei der Wohnungssuche und anderen privaten Angelegenheiten zu unterstützen. „Frau Türke vom Servicebüro hat sich regelmäßig bei uns gemeldet, um zu fragen, ob noch alles passt, das war praktisch“ sagt Nadine Hübner von Ma.C.H. GmbH. „Als das mit dem ersten Mentor nicht mehr klappte, hat Frau Türke sich um eine neue Ehrenamtliche gekümmert.“
Die neue Ehrenamtliche, vermittelt über das Programm VerA vom Senior Experten Service, war ein Glücksfall. Der junge Afghane und sie trafen sich regelmäßig, um amtliche Dinge zu regeln oder gemeinsam ein Buch zu lesen, zum Deutsch lernen. Um auch bei der Prüfungsvorbereitung unterstützen zu können, organisierte das Servicebüro Lernmaterialien für Mentorin und Mentee. Mit Unterstützung der Ehrenamtlichen hat H. die Prüfung 2020 erfolgreich bestanden.
„Ja, es gibt oft einige Herausforderungen bei der Ausbildung von Neuzugewanderten“, gibt Nadja Türke, Projektleiterin des Servicebüros zu. „Aber in Berlin erhalten Betriebe finanzielle Förderungen, gute Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen, die sie und die Azubis mit Fluchthintergrund begleiten. Wir vom Servicebüro beraten die Unternehmen dazu und weisen Ihnen den richtigen Weg!“ Gut unterstützt und kompetent beraten kann diesen Herausforderungen also begegnet und können Auszubildende mit Fluchthintergrund zur Fachkraft von Morgen werden.
Dieser Artikel wurde erstmals auf der Internetseite www.handwerk.berlin veröffentlicht. Wir danken für die Genehmigung zum Zweitabdruck.
Hinweise:
VerA ist ein bundesweites Mentorenprogramm des Senior Experten Services (SES) für junge Menschen, denen die Ausbildung schwerfällt. Die Initiative hilft zum Beispiel bei Problemen in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb, aber auch bei privaten Sorgen.
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Bild: Die Innungsbetriebe Marotzke GmbH und Kaminski & Brendel GmbH auf einer Veranstaltung des Servicebüros, um Geflüchtete für die Ausbildung zu begeistern.