ARRIVO BERLIN
Newsmeldung
24.03.2021
Im Interview: Dr. Johnny Van Hove
TK-Projektleiter Dr. Johnny Van Hove schätzt eine pragmatische Diskussions- und Arbeitskultur und „handfeste Endergebnisse“. Als Projektleiter hat er Zahlen, Diskurse und Fakten immer im Blick und weiß, wie wichtig Kaffee- und Pausengespräche für das Gemeinschaftsgefühl aller Beteiligten sind. Sein Motto: Weiter auf Kurs bleiben.
Herr Van Hove, wie sind Sie zu ARRIVO BERLIN gekommen?
2019 ergriff ich mit beiden Händen die Chance, die mir die BUS gGmbH geboten hat, um bei der Koordinierung von ARRIVO BERLIN einzusteigen. Für mich bedeutete dies eine berufliche Weiterführung auf Landesebene, was ich bis dahin auf nationaler und internationaler Ebene bei der Koordination des Netzwerks IQ gemacht hatte. Ich kannte und schätzte ARRIVO BERLIN auch bereits seit einigen Jahren. In verschiedenen Berichten, von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und dem Migration Policy Institute (MPI) beispielsweise, wurde die Initiative positiv und als Good Practice hervorgehoben. Auch mein persönlicher Eindruck war bereits sehr gut als ich die ARRIVO BERLIN Übungswerkstätten bei einer Exkursion 2016 im Rahmen eines Kongresses vor Ort besuchte.
Was war bis jetzt Ihr schönster Moment bei ARRIVO BERLIN?
Wenn Ideen im Austausch mit allen Beteiligten zu handfesten Endergebnissen mit einem positiven Effekt auf den ganzen Verbund führen, ist das grundsätzlich schön. Die Veröffentlichung einer professionellen Webseite mit regelmäßigen, starken redaktionellen Beiträgen beispielsweise hat die Bekanntheit und die Kommunikation mit den Zielgruppen spürbar verbessert: Das merken wir in unserer täglichen Arbeit, in der die Anfragen von Multiplikatoren, Pressevertreter_innen, aber auch von Geflüchteten seit der Veröffentlichung der Webseite sprunghaft angestiegen sind.
Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit für ARRIVO BERLIN am meisten?
Den Schulterschluss und die Kollegialität zwischen allen Beteiligten schätze ich sehr. Dies führt zu einer pragmatischen Diskussionskultur und Arbeitsatmosphäre, die nicht nur extrem angenehm, sondern auch sehr erfolgreich ist. Wie ARRIVO BERLIN trotz Corona quantitativ und qualitativ auf Kurs geblieben ist, attestiert auch die Agilität des Projektverbundes: Die Ausbildungsinitiative hatte um die 1.000 Teilnehmende im Jahr 2020, mehr als 250 davon wurden in Ausbildung oder Beruf gebracht. Außerdem wurden fast 400 Beratungs- und Kontaktgespräche mit Betrieben geführt. Die Fähigkeit, sich schnell an schwierige Umstände anzupassen, zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Verbund – das macht Mut für künftige Herausforderungen.
Wie hat Corona Ihre Arbeit bei ARRIVO BERLIN verändert?
Digitalisierung wird bei ARRIVO BERLIN nicht nur systematisch diskutiert, sondern auch praktisch gelebt. Innerhalb von wenigen Monaten stellte sich der Verbund methodisch neu auf. Der Vorteil bei der Benutzung von Online-Kommunikationsmittelns ist die Flexibilität und die Zeiteffizienz: Das Wesentliche kann quasi vom Schreibtisch zuhause diskutiert und umgesetzt werden. Ein großer Nachteil ist, dass informelle Gespräche und wichtige Austauschmomente, wie die Kaffee- und Pausengespräche, nur eingeschränkt digital einrichten lassen. Als wir zwischen den verschiedenen Lockdowns im Neuköllner „Jungle Raum“ einen Jour fixe mit Fortbildung in Präsenz veranstalteten, wurde uns diese Einschränkungen besonders bewusst.
Was möchten Sie mit ARRIVO BERLIN noch erreichen?
Generell wünsche ich mir, dass alle Mitarbeiter_innen gesund durch die Pandemie kommen und dass der Projektverbund weiterhin auf Kurs bleibt bei alledem, was er gut kann: unterstützen, beraten, vernetzen, mitdenken – und hierfür die größtmögliche Gruppe, im Idealfalle: alle Interessenten erreichen kann. Wenn die Technische Koordinierung mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit, ihren Impulsen, Kampagnen, Tagungen und ihrer Repräsentationsarbeit und Vernetzung wie in den vergangenen Jahren auch dazu beitragen kann, wäre viel erreicht.
Zum Weiterlesen
Der Leitartikel zum zweijährigen Jubiläum und alle weiteren Interviews:
Zusammenarbeit im Dialog und mit System: Zwei Jahre Technische Koordinierung ARRIVO BERLIN bei der BUS
Vernetzen, organisieren, koordinieren: Das Team der Technischen Koordinierung ARRIVO BERLIN
Interview mit Felicitas-Morgaine Keller
Interview mit Ruth Pons
Hier finden Sie den Bericht der OECD und den Bericht des MPI.